Folgenreiches Tabu: Geschlechtskrankheiten

So viel über Sex auch geschrieben wird, über mögliche negative Folgen schweigt man sich aus. Dabei ist Information über das Thema Geschlechtskrankheiten für alle wichtig!

Dass hinter Brennen und Jucken im Intimbereich gefährliche Krankheiten stecken können, ist vielen nicht bewusst. Unter Geschlechtskrankheiten versteht man Krankheiten, die durch Sexualkontakt übertragen werden. Neben Samen- und Scheidenflüssigkeit ist auch Blut ein Übertragungsmedium für viele Geschlechtskrankheiten, die im Fachjargon auch STI (sexual transmitted infections) oder STD (sexual transmitted desease) genannt werden.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sind rund 250 Millionen Menschen von Geschlechtskrankheiten betroffen. Und mit dieser Zahl sind lediglich die gemeldeten Fälle umfasst – die Dunkelziffer liegt sehr wahrscheinlich noch viel höher.

Einige Geschlechtskrankheiten sind ganz leicht an deutlichen Symptomen zu erkennen, beispielsweise durch Jucken oder Brennen, andere hingegen sind kaum bemerkbar. Daher ist es grundsätzlich immer ratsam, bei einem möglichen Verdacht einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen und die Sachlage abklären zu lassen. Auch die eigene Hausärztin/der eigene Hausarzt kann oft weiterhelfen – auf alle Fälle sollte jedem Verdacht so schnell wie möglich nachgegangen werden, da Früherkennung oft essenziell ist!

Krankheiten wie Chlamydien oder Gonorrhoe – wie Tripper auch genannt wird – sind leicht zu übertragen und machen sich kaum oder erst nach Wochen bemerkbar. Symptome sind häufig ein ungewöhnlicher Ausfluss aus Penis oder Scheide, Schmerzen beim Wasserlassen und bei Frauen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr. Zu beachten ist, dass sich die Bakterien ausbreiten können – sie können also auch bis in die Gebärmutter, die Bauchhöhle oder die Prostata wandern.

Die Syphilis ist eine der wohl bekanntesten STDs, die ebenso bakteriell ist. Sie verläuft in unterschiedlichen Stadien, beginnend mit einem Geschwür nahe der Infektionsstelle bis hin zu schweren Organschäden. Wie viele Krankheiten kann die Syphilis von der Mutter auf ihr Baby im Bauch übertragen werden.
Zu den Viruserkrankungen gehören Herpes und das Humane Papilloma-Virus. Ersteres ist durch Jucken und schmerzhafte Bläschen im Genitalbereich erkennbar, während sich bei Zweiterem Genitalwarzen bilden oder sich in seltenen Fällen Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann.

Auch Hepatitis gehört zu den STDs – das ist eine Entzündung der Leber, die schlimms­tenfalls zu einem Funktionsverlust des Organs führen kann. Gegen Hepatitis B gibt es einen wirksamen Impfstoff, während gegen Hepatitis C noch keine Immunisierung möglich ist. Daher gilt – wie bei allen anderen STIs auch – unbedingt schon im Voraus aufpassen, kein Risiko eingehen und Kondome oder Femidome, also „Kondome für die Frau“, verwenden!
Trotz zahlreicher Aufklärungskampagnen infizieren sich immer noch zu viele Frauen und Männer mit HIV. Die HI-Viren führen zu einer Immunschwäche und in weiterer Folge dann zum Ausbruch von AIDS, also dem Auftreten von Krankheitssymptomen und Folgeerkrankungen. AIDS ist zwar medikamentös behandelbar, aber nicht heilbar!

HIV und AIDS

HIV steht für Human Immunodeficiency Virus, also menschliches Immunschwäche-Virus. Viren sind winzig kleine Partikel, die in fremde Zellen eindringen und ihr Erbmaterial dort abladen. Aufgrund der neuen Infos in der Wirtszelle werden dann statt neuer Zellen immer neue Viren gebaut. Das HI-Virus gelangt über offene Wunden, Schleimhäute im Mund, an der Penisspitze, in der Scheide oder im Darm oder über die Bindehaut des Auges in den Körper. Übertragen werden die Viren über Muttermilch, Blut, Samen- und Scheidenflüssigkeit einer infizierten Person. Speichel ist nicht ansteckend, man kann sich also nicht über‘s Küssen infizieren. Ebenso wenig können Insekten Überträger sein.

Ist das Virus erst mal in den Körper gelangt, breitet es sich unbemerkt aus. Oft vergehen Jahre bis zum Ausbruch von AIDS, was so viel wie erworbenes Immunschwächesyndrom heißt (Acquired Immune Deficiency Syndrome). In dieser Phase ist das Immunsystem durch das Virus schon so geschwächt, dass es sich nicht länger wehren kann und Symptome auftreten. Es gibt mittlerweile Medikamente, mit denen die Erkrankung gut behandelt werden kann, aber völlig geheilt werden kann sie nicht!

Ein Grund mehr, sich gleich von vorne weg gegen eine Ansteckung zu schützen. Am häufigsten wird HIV durch Nadeltausch in der Drogenszene und ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen, daher: keine benutzten Nadeln verwenden und Verkehr jeglicher Art nur mit Kondomen!

ELISABETH GRABNER

Foto: emoji/Photocase.de

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