Noch einmal Live is Life: Opus treten ab

Eine steirische Rock-Ikone, die sich in die Musikgeschichte geschrieben hat, verlässt die Bühne. Doch davor stellt sich Opus nochmal ins Rampenlicht.

Sie zählen zu den ganz großen Musikern dieses Landes, und zu den ganz wenigen, die auch über den deutschsprachigen Raum hinaus einen Charthit landen konnten. Somit stehen sie in einer Reihe mit Falco und – ein wenig skurril – DJ Ötzi. Die Rede ist von Opus und ihr Hit heißt natürlich Live is Life. Platz 1 in Österreich, Deutschland und Frankreich, Platz 6 im Vereinigten Königreich und Platz 32 in den US-Charts. Doppelplatin in Kanada, Silber in UK und golden glänzte die Schallplatte in den USA und in ihrer Heimat. Live is Life ebnete der steirischen Band um Gitarrist Ewald Pfleger und Sänger Herwig Rüdisser den Weg in die Welt. Sie tourten in den folgenden Jahrzehnten durch Europa, Nord- und Südamerika. Unvergessen bleibt jedoch vor allem ihr Konzert im Liebenauer Stadion. Gemeinsam mit Austropop-Legenden wie Falco, Wolfgang Ambros, EAV und S.T.S. setzten sie der heimischen Musikszene ein Denkmal.

Siebenunddreißig Jahre nach Live is Life beendet Opus nun ihre Karriere. Während sie international angesichts des überwältigenden Erfolgs ihres größten Songs als One-Hit-Wonder gelten, waren sie in Österreich über 48 Jahre eine konstante Größe. Grund für ein letztes Album, ihr Opus Magnum, für eine letzte Tour mit ihrem Höhepunkt am 20. und 21. Dezember 2021 in der Grazer Oper samt Orchester und Wegbegleitern. Ein Grund auch, mit Ewald Pfleger Vergangenes Revue passieren zu lassen und Künftiges ins Rampenlicht zu stellen.

Wie kam es zu der Entscheidung, nach einem letzten Album und einer letzten Tour Opus den Geschichtsbüchern zu überlassen?

Ewald Pfleger: Wir haben gesagt, wir machen ein letztes großes Album. Das wurde dann durch Herwigs Herzoperation unterbrochen. Im Laufe der Produktion ist die Entscheidung gewachsen. Schließlich war Herwig federführend und hat gesagt, wir sollten uns mit einem letzten Konzert verabschieden. Die Variante in der Grazer Oper ist für uns ideal. Da können wir uns mit Orchester verabschieden.

Eure Tournee soll im Sommer starten. Seid ihr zuversichtlich, dass der Plan trotz Pandemie hält?

Wenn Corona das zulässt, startet sie am 18. Juni in Judendorf. Wir hoffen, dass die Impfungen bis dahin greifen und, wenn keine Stehkonzerte, zumindest Sitzplatzkonzerte möglich sind.


Wie bereitet ihr euch auf die Tournee vor? Wird nach all den Jahrzehnten noch viel geprobt?

Dieses Mal werden wir viel proben, weil wir bei unserer letzten Tour natürlich spezielle Nummern spielen werden, die wir schon lange nicht mehr gespielt haben, und natürlich einiges vom neuen Album Opus Magnum. Aus dem Grund fangen wir mit dem Proben Anfang Mai an.

Auch wenn es schwer sein mag: Rückblickend, welcher war der beste Moment der langen Opus-Historie?

Es hat viele gegeben, ich sag dir vier. Beginnen müssen wir mit der Aufnahme zu Live is Life, das hat unsere Karriere immens geprägt – 1984 am 4. September im Stadion von Oberwart. Dann das Konzert Opus und Freunde im Jahr 85 im Stadion Liebenau, das war ein absolutes Highlight für uns. Unsere Konzerte in Amerika bzw. Südamerika. Da kann man eines hervorheben: Das war Viña del Mar (Chile), das live im Fernsehen übertragen wurde und von Hunderten Millionen Menschen in Lateinamerika verfolgt wurde. Vor Ort waren 30.000 in einer Arena zum Pazifik. Das war ein irrer Eindruck für uns, weil wir als Hauptact aufgetreten sind. Deshalb haben wir nach wie vor sehr viele Fans in Lateinamerika. Und dann kann man noch unseren Auftritt bei Solid Gold in den Paramount Studios in Hollywood nennen. Der hat auch Hunderte Millionen Zuseher gehabt, moderiert von Dionne Warwick.

Und welcher war der schwierigste Moment?

Es hat immer wieder Hoppalas gegeben: Wir waren zum Beispiel live im Fernsehen bei Vorarlberg heute. Wir hätten um Punkt 19 Uhr einsetzen sollen, haben das Zeichen aber nicht bekommen. Wir sind dann um Punkt 19 Uhr dagestanden und haben gewartet, das hat man live im Fernsehen gesehen.

Wie verändert sich das Leben durch einen internationalen Hit wie Live is Life?

Wir haben ursprünglich den Plan gefasst, nur auf Englisch zu singen, weil das am besten zur Musik gepasst hat, die wir komponiert haben. Da haben wir gewusst, wir haben die Möglichkeit, über die Grenzen von Österreich hinaus einen Hit zu schaffen. Wir haben vorher schon eine längere Karriere gehabt, elf Jahre hat es gedauert, bis wir Live is Life aufgenommen haben. Deswegen waren wir doch halbwegs gefestigt, als der Hit passiert ist und uns um die Welt gebracht hat. Ein Bandgefüge hat zudem den Vorteil, dass man nicht wie ein Einzelkünstler immer im Mittelpunkt steht. Wir sind doch eine Band, die gesichtsmäßig nicht so erkannt wird. Deshalb, denke ich, haben wir die Situation ganz gut verkraftet.


Kann einem so eine Hitsingle die Musikerkarriere finanzieren?

Ja! Hätten wir auch nie gedacht. Wir sind wirklich baff, dass es immer noch so erfolgreich läuft mit der Nummer. Man hätte nie geglaubt, dass das über die Jahrzehnte hinweg erfolgreich bleibt. Es gibt nach wie vor viele Anfragen für Filme, für Werbungen, für Coverversionen – eigentlich jeden Tag. Der Song läuft drei- bis vierhundert Mal pro Tag auf Radiostationen auf der ganzen Welt. Auf Youtube sind‘s hundert Millionen Zugriffe.

OPUS | Foto: OPUS

Das letzte Album Opus Magnum, erschien im November 2020 | Foto: OPUS

Gibt es gegen Ende dieser erfolgreichen Karriere einen Tipp für Musiker, die noch ganz am Anfang stehen?

Ich habe letztens gelesen, auf Spotify werden 50.000 Songs täglich hochgeladen, eine irre Menge von Musik. Da heißt‘s erstens, etwas Einzigartiges zu machen, das unvergleichlich ist. Man muss gute Ideen haben. Und man muss wirklich dran bleiben, nicht nach dem ersten Misserfolg aufgeben. Sondern seine Karriere verfolgen und zum Talent, das man natürlich braucht, sehr viel proben, mit der Zeit einfach besser werden und versuchen, die Schwachstellen auszumerzen. Das kann eine Zeit lang dauern, man muss geduldig sein und das erwarten können.

Seid ihr euch sicher, dass der 21. Dezember 2021 das endgültige Ende von Opus sein wird? Oder haltet ihr irgendwann ein Comeback für möglich?

Nein, wir werden nicht zurückkommen, da bin ich mir sicher.

GEORG JUNG-ZSIFKOVITS

fyi – for your info

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Alle Tourdaten für 2021

 

Beitragsbild: Christian Jungwirth

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