„I‘m a man“

 

Burschen und Männer sind … vielfältig! Gegen Männerklischees richtet sich ein Video, bei dem junge Menschen federführend waren.

Schon das „Making of“ dieses Videos ist eine tolle Entstehungsgeschichte: Am Anfang stand eine Lehrveranstaltung für Studierende des Studiengangs Journalismus und PR der FH Joanneum – ein Image-Film für die Burschenarbeit des Vereins für Männer und Geschlechterthemen sollte umgesetzt werden. Für vier junge Leute wurde dieser Auftrag bald zum Selbstläufer: Sandra Gloning, Theresa Hartlauer, Sarah Murlasits und Nora Partl begaben sich auf Ideensuche.

„Wir wollten etwas finden, was junge Menschen anspricht. Mit Musik ist es meistens leichter, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen – deshalb haben wir uns an Musikvideos orientiert“, erklärt Sandra ihren Zugang. Der Grundidee fehlte aber die musikalische Begleitung, worauf einer ihrer WG-Mitbewohner die Initiative ergriff und seine oberösterreichische Band Offbeatfront kurzerhand begann, selbst ein Lied zu schreiben und zu komponieren! Auf ging’s ins Tonstudio – und nur wenige Wochen später war das Video auf der Leinwand.

Nun ist es unter anderem auf diversen Social-Media-Kanälen zu sehen – und selbstverständlich auch auf checkit im Netz (www.checkit.at). Wir haben darüber mit Michael Kurzmann von der Fachstelle für Burschenarbeit gesprochen.

„I’m a man“ ist von einem rein weiblichen Filmteam produziert worden. Vor- oder Nachteil?

Michael Kurzmann: Vorteil! Auch wenn Jungs unter sich sind, wird oft über Mädchen fantasiert: Was denken eigentlich die Mädchen? Wie soll ich sein, um als Mann attraktiv zu wirken? Das weibliche Filmteam gibt mit „I’m a man“ eine Antwort. 

Das Video räumt mit Männerklischees auf. Was sind heute Herausforderungen für junge Männer? 

Sie müssen unterschiedlichen Anforderungen genügen. Was in der eigenen Clique cool ist, widerspricht oft dem, was Schule oder Arbeitsmarkt fordern. Auch die Erwartungen der Eltern spielen mit rein. Wie kann ich da einen guten Weg für mich finden? Vor allem migrantische Jugendliche haben mit gesellschaftlicher Ausgrenzung zu kämpfen: Ihnen wird wenig Anerkennung zuteil, die Gesellschaft bietet ihnen kaum Veränderungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. 

Der Film zeigt Männer, die zu ihren – nicht typisch männlichen – Interessen stehen. Wie können wir uns gegenseitig dazu ermutigen, so selbstbewusst zu sein?

Indem wir verdeutlichen: Das bedeutet weniger Stress und Coolnessdruck. Viele Jungs spüren tagtäglich, wie anstrengend es ist, ständig einem gewissen Bild entsprechen zu müssen. Und wie deine Frage andeutet: Unsere Filmhelden sind mutig und selbstbewusst. Das sind doch attraktive Eigenschaften, oder?!

Unsere Leser/innen kennen dich von der „Liebe & Sex“-Seite. Wie wichtig ist dieses Thema für die Burschen, mit denen du zu tun hast?

Sehr wichtig! Das zeigen auch die Rückmeldungen, die wir nach unseren Workshops an Schulen und Jugendzentren erhalten. Zum Erwachsen werden gehört, intimste Fragen nicht mehr mit den Eltern zu besprechen. Auch gegenüber Lehrerinnen und Lehrern gibt es ein Abhängigkeitsverhältnis, das es erschwert, über Sexualität zu sprechen. Wenn wir als Expertinnen und Experten von außen in Schulen gehen und einen vertraulichen Rahmen anbieten, sind Fragen möglich, die sonst zurückgehalten werden.

ALEXANDRA POLIČ
UND RAFFAEL REITHOFER

INFO

Blog von Offbeatfront: offbeatfront.wordpress.com

Männerberatung auf Facebook:

facebook.com/sexbrennt

Fachstelle für Burschenarbeit

 

Fotos: aus dem Video "I'm a man", Männerberatungsstelle; Gideon/flickr.com

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