
Pro & Contra: Online-Dates in Corona-Zeiten?

Foto: Privat
CONTRA: SIDONIE SAGMEISTER*
Der Dating-Markt nimmt das Schicksal komplett aus der Liebe raus.
Mit Tinder ist das so eine Sache. Fast alle benutzen es, aber so richtig zugeben tut es niemand. Dabei sollten wir dringend mehr darüber reden. Denn die Möglichkeit, seinen Partner oder seine Partnerin im Internet zu finden, verändert das mit dem Dating komplett. Partnersuche im Internet hat wenig mit Romantik zu tun. Onlinedating erinnert eher an einen mittelalterlichen Bauernmarkt. Alle versuchen sich von ihrer Schokoladenseite zu präsentieren, meistens mit stark bearbeiteten Bildern, auf denen wenig von der echten Person zu erkennen ist. Geschweige denn deren Charakter.
Auch Flirten ist in den digitalen Chatrooms weit entfernt von einem echten Kennenlernen. Es ist schwierig, zwischen Dickpics und dummen Sprüchen die große Liebe zu finden. Außerdem nimmt der Dating-Markt im Internet das Schicksal komplett aus der Liebe raus. Es ist kein Zufall, mit wem man sich trifft. Schließlich wurde das Zielobjekt sorgsam aus Hunderten von Vorschlägen rausgeswipet. Und so richtig sicher kann man sich nie sein: Da bleibt immer die Frage, ob der nächste Swipe nicht doch noch besser wäre. Außerdem muss man gut aufpassen, mit wem man sich dann live trifft: Abgesehen davon, dass ein Blind Date wirklich gefährlich werden kann – wenn es sich verdammt langweilig und zeitraubend gestaltet, ist das eben auch ein Risikofaktor. Klar, in Zeiten wie diesen ist es praktisch unmöglich, jemanden im „echten Leben“ kennenzulernen. Und Spaß darf natürlich sein.
Aber das Beste ist es trotz alledem, sich im echten Leben kennenzulernen. Und wer weiß, ob uns 2021 nicht der Sommer der analogen Liebe erwartet.
*Sidonie Sagmeister studiert Journalismus und PR in Graz.

Foto: Danklmayer
PRO: BERNADETTE DANKLMAYER*
Auf Dating-Plattformen trifft man gleichgesinnte Quarantäne-Buddys.
Ein ungünstiger Zeitpunkt für Suchende: Partys sind verboten, Feste abgesagt und Social Distancing ist angesagt. Um unter diesen schwierigen Voraussetzungen jemand Neues kennenzulernen, braucht es aber eigentlich nur Smartphone und Internet. Auf typischen Dating-Plattformen (meist ab 18) oder auch auf Social-Media-Apps wie Instagram oder Snapchat kann man neue Bekanntschaften schließen oder einfach den Crush höflich anschreiben. Onlinedating bietet die Chance, auch während der Pandemie auf Partnersuche zu gehen: Ganz ohne seine Gesundheit zu riskieren und sich aus dem gemütlichen Schlabberlook befreien zu müssen, chattet man mit dem User oder der Userin seiner Wahl. Solange man das Risiko abwägt, sich der Netiquette und des richtigen Onlineverhaltens bewusst ist, gibt es auch keinen Grund zur Besorgnis.
Die fehlenden Live-Sozialkontakte von Teenagern sind jedenfalls bedenklich. Gerade in diesem Lebensabschnitt ist es wichtig, neue Erfahrungen zu sammeln und Menschen kennenzulernen – notfalls eben auch digital. Auf Dating-Plattformen trifft man auf gleichgesinnte Gesprächspartner/innen, die sich schnell zu virtuellen Quarantäne-Buddys – oder auch mehr – entwickeln können. Onlinedating führt zu weniger Einsamkeit, neuen Denkweisen sowie Erfahrungen. Wenn es über den Bildschirm nicht funken sollte oder komplett schiefläuft, hat man wenigstens daraus gelernt und bestimmt lustige Geschichten zu erzählen.
* Bernadette Danklmayer besucht das Gymnasium in Stainach.

Foto: Jakob Glaser
METAEBENE: JULIANE BOGNER-STRAUSS*
Die Absichten des anderen sind nicht leicht festzustellen.
Wie heißt es so schön: Liebe kennt kein Alter! Allerdings ist die Partnersuche für Jugendliche viel schwieriger, zumindest im Vergleich zu jüngeren Erwachsenen. Jugendliche haben in der Regel nicht viel Erfahrung mit der Liebe und versuchen noch ihren Platz in der Welt zu finden. Social Media und andere Dating-Dienste für jüngere Singles boomen deshalb nicht erst seit dem Ausbruch der Pandemie; seitdem allerdings unsere Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, findet das Kennenlernen vermehrt im digitalen Raum statt. Ich möchte aber betonen: Vorsicht ist hier die Mutter der Porzellankiste! Online ist es viel schwieriger festzustellen, welche Absichten mein Gegenüber hat. Aus diesem Grund müssen Verantwortung und gesunder Menschenverstand die ersten Prioritäten sein, wenn man jemanden online kennenlernen will. Seid euch immer bewusst, was ihr einer fremden Person von euch preisgeben wollt. Wie im echten Leben ist es auch online absolut in Ordnung, einfach NEIN zu sagen oder ein Gespräch zu beenden, wenn man sich dabei nicht wohlfühlt.
*Juliane Bogner-Strauß ist Landesrätin für Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege.
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Beitragsbild: Nataliia ZH/Shutterstock
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