Pro und Contra: Klimaprotest mit diesen Mitteln?

Klimaprotest

Rosa Gierometta (19) lebt in Graz und studiert Rechtswissenschaften. Foto: Privat

PRO

Hilfeschrei der Jugend: Klimaproteste sind unser geringstes Problem!

Die Folgen des Klimawandels werden immer extremer und Besserung ist nicht in Sicht. Auch bei uns in Österreich werden sie immer präsenter. Die Proteste von „Fridays for Future“ und „Letzte Generation“ sind ein Hilfeschrei an die Politik und an die Menschheit gerichtet, endlich dagegen anzukämpfen. Straßen blockieren, indem man sich daran festklebt, oder im Namen des Klimaschutzes in Museen für Unruhe sorgen, das wird die Welt nicht retten, aber durch diese Aufmerksamkeit erregenden Aktionen informieren sich immer mehr Menschen über den Klimawandel, seine Folgen und wie man ihn bekämpfen kann. Vor allem aber wird durch solche Aktionen auch immer mehr mediale Aufmerksamkeit auf große Protestaktionen gelenkt (wie beispielsweise die Besetzung des deutschen Dorfes Lützerath).

Man kann von den Methoden der Klimaschutz-Organisationen halten, was man möchte. Doch in ein paar Jahren, wenn der Klimawandel weltweit Flüchtlingsbewegungen auslöst, wir einen der wichtigsten Wirtschaftszweige Österreichs – den Skitourismus – verlieren und Naturkatastrophen ­Leben zerstören, dann werden wir erkennen, dass mit Glas geschützte Gemälde, die mit Suppe beschüttet wurden, unser geringstes Problem waren. Nicht die Klimaproteste sind das Problem, sondern die Politik und große Konzerne, die für wirtschaftliches Wachstum der Jugend ihre Zukunft ­nehmen.

 

Klimaprotest

Nadine (20) lebt in Graz und studiert Germanistik. Foto: Privat

CONTRA

Es gibt sinnvollere Aktionen, um Menschen zum Handeln zu bringen.

Der Klimawandel und dessen Folgen beschäftigt vor allem die ­jüngeren Generationen, die zu immer drastischeren Mitteln greifen, um dagegen anzukämpfen. Das Anschütten berühmter Gemälde in Museen und das Blockieren von Straßen haben in den letzten Monaten für Schlagzeilen gesorgt. Aber sind solche extremen Aktionen wirklich sinnvoll im Kampf ­gegen den Klimawandel?

In vielen Gesprächen mit Freund:innen, Bekannten und meiner Familie ist mir aufgefallen, dass dies als störend und sinnlos empfunden wird und sich deren Einstellung zum Klimaaktivismus im Laufe der Zeit zum Negativen gewandelt hat. Das Blockieren von Straßen führt eher dazu, dass die Menschen auf dem Weg zur Arbeit genervt sind, als zu einem Ansporn, sich am Kampf gegen den Klimawandel zu beteiligen. Auch Rettungs- und andere Einsatzkräfte könnten an ihrer Arbeit gehindert werden, wenn Straßen gesperrt werden, was gefährliche Folgen haben kann. Museen müssen die Folgekosten selbst tragen: Ausstellungen werden vorüber­gehend geschlossen und trotz schützender Glasscheiben sind Sachschäden nicht völlig auszuschließen.

Der Klimawandel muss aufgehalten werden und Aktivismus ist ein wichtiges Mittel, um dieses Ziel zu erreichen, doch es gibt bestimmt sinnvollere
Aktionen, um die Menschheit und die Politik eher zum Handeln zu bringen!

 

Juliane Bogner-Strauß, Landesrätin für Bildung, Gesellschaft, Gesundheit und Pflege | Foto: Peter Glaser

 

 

METAEBENE: Mit Bündnissen eine Gesellschaftsbewegung beschleunigen!

Die Protestaktionen der „Last Generation“ sind auch in der Steiermark angekommen. Wenn Verkehrs­teilnehmer:innen blockiert werden und Emotionen hochgehen, ist das verständlich. Die Gründe für die Proteste sind ebenso verständlich, da künftige Generationen aller Voraussicht nach in einer schlechteren Welt leben werden, wenn der Klimaschutz nicht beschleunigt wird. Ob jene, die den Klimawandel abtun, mit derartigen Aktionen zum Umdenken gebracht werden, bleibt stark zu bezweifeln. Wir müssen als Gesellschaft umdenken und Klima­schutz ins Zentrum stellen – vor allem für unsere Kinder! Die „Last Generation“ macht die Dringlichkeit deutlich ebenso wie große Teile der Wissenschaft. Es geht aber nicht darum, mit Protesten Aufmerksamkeit zu erregen, sondern mit Bündnissen eine gesamtgesellschaftliche Bewegung zu beschleunigen – im Sinne unserer Zukunft!

 

 

 

Beitragsbild: Markus Spiske Pexels/Canva

 

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