Poetry Slam: Aufwind in der Slam City
Poetry Slam ist auch in die Steiermark gekommen, um zu bleiben. Das neue Slam Kollektiv Graz bringt frischen Wind in die Szene.
Ein letztes Mal Backstage schnell den Text durchgehen … Bevor er deinen Namen aufruft, heizt der Moderator mit einem Witz die Stimmung des Publikums auf. Applaus. Dann ein kurzer Moment der Stille. Alle warten gespannt. Dann hast du fünf Minuten Zeit, das Publikum von dir und deinem Text zu überzeugen. Die Rede ist von Poetry Slam.
Der Dichter/innen-Wettstreit erfreut sich in ganz Österreich großer Beliebtheit. Auch und vor allem in der „Slam City“ Graz. Ich selbst (Foto links oben) bin ebenfalls vor ungefähr vier Jahren dem Zauber der Wörter erlegen und seitdem verschlägt es mich regelmäßig auf und vor die Slam-Bühne. Mein persönliches Highlight war die Landesmeisterschaft Steiermark/Kärnten 2019, bei der ich den dritten Platz belegen konnte. Jetzt – aufgrund von Corona – sind die Bühnen leer. Umso mehr freut es mich, dass sich in der Grazer Slam-Szene trotz allem etwas Neues aufgetan hat.
Drei Freunde gründen das „Slam Kollektiv Graz“.
In der österreichischen Slam-Szene sind sie nicht mehr wegzudenken: Agnes Maier, Christoph Steiner und Yannick Steinkellner. Alle drei aus Graz stammend. Und jetzt wollen sie gemeinsam mehrere Formate in die „Slam City“ bringen. „Der Zusammenschluss passierte eigentlich schleichend über längere Zeit, da wir ohnehin oft gegenseitig Aufträge und Anfragen weiterleiten mussten, wenn die eine oder der andere keine Zeit hatte. Am Ende war es einfach der logische Schluss, hier ein gemeinsames Label zu finden“, so Yannick.
Der „Best Of“-, „Dead or Alive“- und „Etepetete“-Slam werden in Zukunft also die Bühnen des Schauspielhauses, des Next
Libertys und der Herz-Jesu-Kirche füllen. Zwei der drei Formate durften im letzten Jahr unter schweren Corona-Auflagen stattfinden. „Es war natürlich komplett geil. Und absurd. Es waren die zwei schönsten Gigs in diesem Jahr für mich, aber ich war beide Male einfach nur überrascht, dass es überhaupt erlaubt war. In Deutschland hätte das nie im Leben irgendeine Behörde genehmigt“,
erzählt Yannick, der aktuell in Bochum lebt.
Die Kunstszene gibt nicht auf.
Die Gründung des „Slam Kollektiv Graz“ ist aber nicht das Einzige, was sich im letzten Jahr in der heimischen Slam-Szene getan hat. Mit „Für die Galerie“ ist ein Buch erschienen, das Yannick seiner Heimatstadt Graz widmet. Man kann sich im Grunde keine schlechtere Zeit aussuchen, um ein Buch zu veröffentlichen. Keine Auftritte, bei denen man sein Buch unter die Leute bringen kann. Im Vergleich zu anderen Künstlerinnen und Künstlern hatte Yannick noch Glück. Die erste Auflage von „Für die Galerie“ war nämlich innerhalb von zwei Monaten ausverkauft. Klar ist aber, so ein Jahr will Yannick Steinkellner nicht mehr erleben müssen.
Kunst fehlt. Die Anspannung kurz vorm Auftritt. Der Applaus. Und vor allem auch der Austausch danach. Das Feedback des Publikums und das gemeinsame Ausklingen des Abends mit Kolleginnen und Kollegen. Ich freue mich schon enorm auf den ersten Slam „nach der Krise“. Darauf, dass bald die Kunst wieder die Bühnen erobert.
NICO LANG
fyi – for your info
Buchtipp Yannick Steinkellner: Für die Galerie
Buchtipp Agnes Maier: Veni, Vidi, Vulva
Slam Kollektiv Graz
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Artfaces: Porträt Christoph Steiner von Nico Lang
Beitragsbild: Slam Kollektiv Graz
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