Pro&Contra Grenzen für Alkoholkonsum?

 Soll der Staat ein Machtwort sprechen, wenn es darum geht, wie viel Alkohol du trinken darfst?
 
Phillipp Privat E-Book

Foto: privat

PRO: PHILLIPP ANNERER

Auch in Punkto Alkohol gilt: ein Gesetz muss erklärbar sein
 
Es ist immer leichter, gegen eine Regelung zu sein als dafür. Das gilt besonders für das Jugendgesetz. Wer hört schon gerne, dass sie oder er zu jung für dieses oder jenes ist. Besonders in einem Alter, indem es wichtig ist, als erwachsene Person wahrgenommen zu werden.

So schön sich aber für manche die Vorstellung eines nicht vorhandenen Jugendgesetzes anhört, so sehr ist es auch eine Utopie. In einer Welt, in der sich alles an Regeln orientiert, funktioniert es nicht, keine Regelungen zu haben. Was aber wirklich wichtig wäre, ist Einheitlichkeit. Es ist lächerlich, wenn man einfach nur rüber ins andere Bundesland fahren muss und dort dann komplett andere Gesetze gelten als 500 Meter weiter hinten.

Es ist wichtig, Gesetze mit Jugendlichen und Pädagoginnen und Pädagogen auszuarbeiten. Die Regeln müssen logisch und erklärbar sein. So, dass jede/r versteht, warum zum Beispiel genau dieses Alter gewählt wurde. Besonders wichtig ist auch, dass sie immer wieder hinterfragt werden müssen, weil sich Jugendliche und Jugendkultur verändern.

Heute sind junge Menschen beispielsweise früher reif als vor einigen Jahren. Zu oft hat man das Gefühl, dass sich Menschen, die Regeln für Jugendliche machen, nicht mit diesen auseinandersetzen und gar nicht wissen, was diesen wichtig ist oder welches Weltbild sie haben. Wichtigster Tipp also für alle, die über Jugendliche diskutieren wollen: Installiert euch Instagram und Snapchat auf euren Smartphones und vor allem: SPRECHT mit ihnen.
 

Foto: Privat

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CONTRA: ELISABETH GRABNER

Gesunden Hausverstand und Bauchgefühl kann kein Gesetz ersetzen!
 
Früher habe ich darüber gelacht, dass es in Amerika für alles eine Regelung gibt. In Alabama darf man zum Beispiel per Gesetz nicht mit verbundenen Augen Auto fahren und in Alaska darf man Bären nicht wecken, um mit ihnen ein Foto zu machen.

Wie sehr kann eine Nation durch Gesetze entmündigt und schlicht und ergreifend verblödet werden? Beides sollte mir eigentlich der gesunde Menschenverstand sagen. Hier schwappt mit der Globalisierung auch dieser Trend zur Beschneidung der Allgemeinintelligenz aus Amerika zu uns über.

Das gilt, finde ich, auch für den Konsum von Alkohol. Gerade bei Jugendlichen führen Verbote zur trotzigen Rebellion und ich meine, Dinge auszuprobieren und Grenzen zu testen, gehört zum Prozess des Erwachsenwerdens dazu.

Statt einer gesetzlichen Beschneidung sollte Aufklärung passieren und ein verantwortungsvoller Umgang mit Alkohol vermittelt werden. Hinter übermäßigem Alkoholkonsum stehen oft Problematiken wie psychische Belastungen oder das Fehlen von Bezugspersonen.

Ein Gesetz kann hier keine Abhilfe schaffen, aber statt darauf einzugehen und im Gesundheits-­ und Sozialsektor angemessene Strukturen zu schaffen, ist es für unsere Regierung der bequemere Weg, ein neues Gesetz zu verabschieden und Strafen statt Hilfen auszuarbeiten.
 

LR Ursula Lackner, Lunghammer Superfood

Foto: Lunghammer

METAEBENE: URSULA LACKNER

Einschränkung – für einen bewussten Umgang mit Alkohol

Um Jugendliche zu einem bewussten Umgang mit alkoholischen Getränken zu bringen und um eine mit Alkoholkonsum in Verbindung stehende Gesundheitsgefährdung zu vermeiden, bedarf es dieser gesetzlichen Einschränkung.

In Österreich darf Alkohol erst ab 16 Jahren konsumiert werden, gebrannter Alkohol erst ab 18 Jahren. Doch auch für den Konsum von nicht gebranntem Alkohol liegt ab 1. Jänner eine Einschränkung vor. Dieser darf nur in einem solchen Ausmaß konsumiert werden, als dadurch keine wesentliche psychische oder physische Beeinträchtigung vor liegt.

Von einer Promillegrenze – wie in Kärnten – wurde abgesehen, um einerseits ein „Hintrinken“ auf einen Grenzwert, ohne auf die Signale des Körpers zu achten, zu verhindern und andererseits, um mögliche Willkür durch „Präventivkon­trollen“ bei diversen Jugend­veranstaltungen hintanzuhalten. Sowohl vonseiten der Suchtprävention als auch vonseiten der Medizin wird dieses Vorgehen begrüßt.
 

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Beitragsbild: pixabay.com/kaicho20

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